Im Jahr 2002 war ich 12 Jahre alt. Es waren Sommerferien und die meiste Zeit verbrachte ich in den Niederlanden am Strand - ich weiß noch, dass mein Badeanzug einen großen Kreis auf dem Rücken freiließ und genau die Form hatte dann auch ein fürchterlicher Sonnenbrand.
Aber was sich in meinen Kopf eingebrannt hat, war ein Besuch in Amsterdam. Damals waren die Touristenströme noch nicht so schlimm wie heute, aber wir standen trotzdem ziemlich lange an. Wir wollten das Hinterhaus sehen, in dem sich Anne Frank im zweiten Weltkrieg versteckt hielt. Ich bezweifle, dass ich bis zu diesem Zeitpunkt wirklich etwas über den Holocaust gewusst habe.
Aber dort habe ich Anne Franks Geschichte kennengelernt und das Tagebuch dieses Mädchens, das damals gerade zwei Jahre älter war als ich, als es zu schreiben anfing. Natürlich habe ich noch in diesem Urlaub angefangen es zu lesen.
"Einmal bitte Voiceover mit allem!"
Für mich war das eine eindrückliche und altersgemäße Einführung in das Thema. Deshalb habe ich mich sehr gefreut, als mich der MDR für dieses Projekt angefragt hat: 2020 veröffentlichte das Anne Frank Haus ein Videotagebuch der Anne Frank.
Begleitend dazu gibt es Extra-Videos, in der eine Moderatorin die Folgen einordnet, mit Zeitzeugen und Schauspieler*innen spricht und kleine Ausschnitte aus dem Videotagebuch zeigt.
Für eine deutsche Version bin ich das Voiceover für alle Personen, die in diesen Explainern vorkommen - Challenge accepted! Es war eine Herausforderung so schnell zwischen so vielen verschiedenen Charakteren zu springen. Aber Hörbuchaufnahmen stählen für sowas! Und es hat einen wahnsinnigen Spaß gemacht. Das Videotagebuch gibt es in der ARD Audiothek zu sehen.
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